Reisetagebuch Marokko 10/11

Ein Fisch durch die Wüste

David, Lutz, Henno, Rebekka und Jakob in Marokko

Letztes Update: So, 21. Feb 2011 08:06 Uhr nach afrikanischer Zeit

28.12.10

Los.

Billigflüge können günstig sein, wenn das Geld auch rechtzeitig ankommt, sonst muss man die Flüge zu horrenden Abzock-Preisen buchen, macht aber nix, denn in Marokko unserem Reiseland wird man sowieso immer abgezockt.Los ging es von FFH was für die beiden österreichischen Reiseteilnehmer nicht der nächste Flughafen war, 7 bis 9 Stunden Zug steckten die kernigen harten Burschen aber locker weg.

29.12.10

Der Fisch ist gelandet.

Nach einem kurzen Flug erreichten wir den Flughafen wo wir für die Passkontrolle genau so lange brauchten wie für den ganzen Flug. Jakob gab uns schon einen ersten Vorgeschmack auf die Reise indem den halben Tag herum filmte und wir die ganze Zeit auf ihn warten mussten.

Für die Fahrt zur ersten Unterkunft wurde uns ein geräumiger Fiat Uno aufs Auge gedrückt. Wie durch ein Wunder passten wir mit all unserm Gepäck und unser Fisch der unsere drei getarnten Einräder enthält hinein. Wir machten direkt auf dicke Hose und zahlten den doppelten Preis der vom Reiseführer empfohlen wird.

Die erste Unterkunft war architektonisch schön, glich funktionell aber mehr einem Speisesaal und fungierte als Massenlager. Aber das war uns egal. Mit den Kameras in der Hand zu schlafen hatten wir schon geübt und wir wollten ja schließlich Abenteuer erleben und nicht im Luxus schwelgen.

Der Plan des ersten Tages war es ich in den Souks zu verlaufen, das klappt mit zwei österreichischen Reiseteilnehmer mit je einem Navigationssystem im Kopf aber leider nicht.
In einer düsteren Gasse wurde eine neue Unterkunft klar gemacht die den Vorteil hat, dass sie 7 Sterne besser ist.

Fazit des ersten Tages: Ein langer Bart bringt viel wenn man Sporttabak kaufen will.
Sporttabakangebote 4:0

Donnerstag, 30.12.10

Verstärkung ist eingetroffen.

Am Tag Zwei passiert nicht viel, Lutz versuchte sein Deutsche Erkältung mit sehr viel Schlaf zu kurieren. David und Jakob streiften in den Souks herum. Mit Jakob durch die Souks zu streifen ist nicht sehr schnell da er höflich auf jeden Marokkaner die einen alle halben Meter anlabern reagiert und zu philosophieren anfängt. Abends komplettierte sich die Reisegruppe Henno und Rebekka kamen an. Genau wie Lutz fielen wir früh ins Bett um für den Silvestertag bereit zu sein.
Neuer Zwischenstand „Sporttabak“: David 5,2 Lutz 1,2 Reisegruppe 0,2

Freitag, 31.12.10

Endlich war Silvester.

Den Jahreswechsel wollten wir gebührend nach muslimischer Art feiern. Zuvor schafften wir es endlich uns in den unendlichen Souks zu verlaufen. Wir erreichten nach drei Umrundungen aber doch unser Ziel den Palast von USOF 18. Dort bestaunten wir sowohl zeitgenössische Kunst, wie auch mindestens 400000 Jahre alte Fliesen.

Wir verschlangen Burger und Tee und begannen alle Kameras auf den Film Modus umzustellen.
Für unsere ersten 100GB Filmmaterial mussten die Gassen und der Hauptplatz von Marrakesch herhalten. Es endete beinahe im Desaster, als ein marokkanischer Straßenhändler David eine komplette Boxausrüstung anlegte. Umzingelt von Menschenmassen sollte er gegen den Boxmeister um sein Einrad kämpfen. David schmiss die Handschuhe weg und wir verließen fluchtartig den Platz um nicht windelweich geprügelt zu werden.
Die Zeit verging wie im Flug und schon war es Zeit richtig Gas zu geben, Neujahr ist schließlich nur ein mal im Jahr. Bevor die Party starten konnte kauften wir uns sicherheitshalber noch Sonnenbrillen um bei dem erwarteten Feuerwerk unsere Sehkraft nicht einzubüßen.
Erfahrene Afrikareisende wissen an diesen Abend gibt es nur einen Place-to-be nämlich den Djemaa el-Fna, wo der Bär bzw. der Affe und die Klapperschlange steppt. Wir wussten dies natürlich und hatten uns rechtzeitig um 23:06 einen Platz reservierten. Sofort bestellten wir ein Runde Thè du Menthe. Der haute aber so rein das uns der Kellner schon die zweite Runde verweigerte.
Kurz machte sich Traurigkeit breit, aber unsere benebelten Hirne merkten der Kellner hatte recht.
Wie in unsere Betten kamen wissen wir dieses Jahr nicht mehr.

Samstag, 1.1.2011

Strohtransport

Abziehen lassen wir uns in diesem Jahr nicht mehr, der Taxifahrer der uns zum Preis von 2 Taxen in ein Taxi pressen wollte, zeigten wir die kalte Schulter. Statt dessen stiegen wir in in zwei Taxen die uns zu unserem Mietauto kutschierten. Schnell zählten wir die Beulen am Auto, nach 17 hatten wir keine Tinte mehr im Füller und vergasen deshalb zu prüfen ob das Ersatzrad genug Luft hat. (dazu später mehr). Das in Europa langsam in Mode kommende Verkehrskonzept des shared-space welches bedeutet das es keine Verkehrsregeln gibt und Kinder auf dem Mittelstreifen spielen funktioniert in Marokko schon seit vielen Jahren. Von Dromedar über Kutsche mit Esel und Kindern mit Fischen und E-Klasse war die Straße für alle da. Was für uns Europäer mehrere Nahtoterlebnise führte und zu Jubelgeschrei beim Verlassen der Stadt führte.


Der Rest der Fahrt nach Ait Ben Haddou verlief harmonischer und wir schafften es fast allen Smart-großen Schlaglöchern gekonnt auszuweichen. Zwei drei Stops zum Filmen machten wir auch und David präsentierte was sein kerniger Körper an Stürzen alles weg stecken kann.

Das Ziel verfehlten wir im Dunkeln. Obwohl die Rückbank protestierte und vehement darauf hinwies das wir schon vorbei seien beharrten die österreichischen Reiseleiter die nächste abenteuerliche Holzbrücke zu überfahren um dann doch zu wenden. Trotz der Schwärze der Nacht überfuhren wir nicht mal das dunkelste einheimische Dromedar und sein Führer das auch mitten in der Nacht ohne Licht mitten auf der Straße lief.
In unserer Unterkunft gab es das erste richtig marokkanisch Abendmahl.

Sonntag, 2.1.2011

Ein Schimmer von Hollywood

Das Aufstehen viel uns schwer, was daran liegen könnte das wir nur mit einem Tischtuch als Decke in einer architektonisch schönen Tiefkühltruhe übernachtet hatten. Noch einmal würden wir nicht den Fehler machen das Angebot einer Extradecke auszuschlagen. Beim Frühstück auf der sonnigen Terrasse zählten wir die Reisenden durch und konnten feststellen das alle 5 die Nacht überlebt hatten.

Die 5 Minuten zur Lehmstadt in der schon Filme wie Gladiator gedreht wurden tauten uns gänzlich wieder auf und Jakob packte sofort seine Kamera aus und fing fleißig an zu filmen. Das auf und einstellen der Kamera sowie die Besprechung der ersten Szene dauerte gefühlte 2 Stunden, was Henno und Rebekka veranlasste die Lehmhäuser allein zu erkunden.




David und Lutz besaßen mehr Geduld, sie durchquerten den Fluss mindesten 50 Mal um einen guten Einleitungs-Shot und Füße wie Frösche zu bekommen.

Beim Mittagessen bestellten wir jeweils zwei Mal das gleiche Gericht und sahen zugleich das es ein richtig frisches Restaurant war da der Junge des Restaurants für jedes Ei einzeln zum nachbarlichen Bauernhof laufen musste. David bekam sein Leibgericht, ein Omlett das oben lebendig war und unten die Konsistenz von Steinkohle hat. Diese Ästhetik wollte David nicht zerstören und aß zum ersten Mal in einem Restaurant nicht auf. Auch der Koch war ein kreativer Bursche und die zwei bestellten Pizza Magaritha wichen zu 300% voneinander ab.

Danach guckten wir uns noch die hiesige Agrarlandschafft an, wir mussten aber feststellen das Sporttabak offensichtlich nicht direkt neben Touristenhochburgen angepflanzt wird.

Montag, 3.1.2011

Der platte Reifen

Noch vor dem Frühstück rückte die Filmcrew aus um am nahe gelegenen Fluss ein paar Lines im bröckeligen Gestein aufzunehmen. Rebekka und Henno hatten es besser, sie schliefen aus, danach sollte es sofort losgehen zu Dades-Schlucht.
Als wir gerade alle Sachen ins Auto packen wollten, machte unser höflicher Wirt darauf aufmerksam das unser Hinterrad mit nur mehr einem halben Bar Luft befüllt war. Wir fingen an alles für den Wechsel auf ein Ersatzrad vorzubereiten, dieser war aber auch platt.
Wir sagten uns scheiß drauf, und fuhren trotzdem los. Den nächsten Reifen-Reparatur-Meister fanden wir strategisch gut gelegen am Anfang der holprigen Zufahrtsstraße.
Den Rest des Tages verbrachten wir mit Sorge um unseren Reifen im Auto, die Kilometer purzelten aber trotzdem, bis auf einige sehr schöne Stopps.
Den Hotelpreis handelten David und Lutz nonverbal um die Hälfte herunter.
Zum ersten Mal gab es zum Essen leckeren Bärbär. Was uns zu wilden Spekulationen und einer Enzyklopädie zur Bärbärjagt veranlasste.

Dienstag, 4.1.2011

Xaver der Fremde

Wenn es keine Brücken gibt, ist eine Kneipp-Tour durch einen Fluss bei minus 10 Grad kaltem Wasser, das nur durch die Fließbewegung nicht gefriert, unerlässlich. Am anderen Ufer stand schon Xaver, ein einsamer Tiroler, der zu Hause niemanden hatte außer seinen Hund.

Doch wir sind ja alle Menschenfreunde und so nahmen wir ihn für die kommende fünf stündige Wanderung in unsere Runde auf und teilen Brot, Wasser und unsere Gesellschaft mit ihm.
Die Wanderung bot spektakulären Einblicke in die Dades Schlucht und auch so manchen Vogel bekamen wir nicht vor die Linse. David und Jakob filmten mal wieder ein wenig, was den Rest der Truppe veranlasste nach vorne zu flüchten und auf der Terrasse des Bio-Hotels Autos zu zählen. Nachmittags kutschierten wir mit unserer Karre noch durch die restliche Schlucht.
Jakob und Mohammed reparierten mit einem Stück Maschendraht unser eventuell aufgebrochenes Seitenfenster. Die abendliche Dusche war heiß genug um Tee oder Lobbster damit zu kochen, doch reichte das Wasser kaum für unseren armen Lutz der als letztes duschte und mit einem Liter des 100l großen Holz geheizten Wassertanks vorlieb nehmen musste.

Mittwoch, 05.01.2011

Sahara wir kommen

Die Wüste entwickelte eine unwiderstehliche Anziehungskraft, deshalb war Kilometer kloppen das Motto des Tages. Wir schafften es auch noch pünktlich nach marokkanischer Zeit zu unserer aus Dades bestellten Dromedar Tour. Auch das Päckchen voll Nüssen mit unbekanntem Inhalt überreichten wir dem Guide. Nach einem kleinen Bärbär Whisky ging es auch schon los in die Wüste um den Sonnenuntergang noch erleben zu können. Das Dromedar reiten fiel den drei Gleichgewicht geschulten Reisemitgliedern recht leicht nur Jakob und Rebekka hatten ihre ordentlich Schräglage auf ihren Wüstenschiffen.


Nach knapp einstündigem Ritt erreichten wir unser Basecamp wo wir in traditionellen BärBär Zelten übernachten sollten. Das Programm des heutigen Abends hieß Sonnenuntergang, Lagerfeuer und fünf Musiker die uns bis spät in die Nacht mit Arabischen Trommeleinlagen unterhielten.

Donnerstag, 06.01.11

Ski-foan is des Leiwandste

Unser ersten Sonnenaufgang auf den Rücken eines Dromedars konnten wir heute erleben.

Danach war es für David und Lutz vorbei mit dem Spaß. Das Video verlangte die höchste Düne Marrokos 17 Mal Hoch zu laufen, während Jakob, Henno und Rebekka von der schattigen Oase aus filmten.



Für die ersten Einradvideoshots aus einer Sandwüste nahmen sie dies aber gerne in Kauf. Der Alpinski König Jakob setzte elegante Schwünge in den Sand während das Deutsche Team die zwei Bretter zu einer Doppelrodel umfunktionierten. Beim Duschen spühlte jeder geschätzter 23kg Sand von seinem Körper.

Freitag, 7.1.11

Das Finale

Nach einem Motorölfrühstück brachte Lutz Henno und Rebekka zur staubigen Supratours-Station wo die zwei eine 13stündige Busreise zu ihrem Flugzeug antraten. Ab jetzt begann für Lutz der linguistisch harte Teil der Reise, er konnte weder Arabisch, Bärbärisch, Französisch noch Österreichisch. Schlecht wenn man in einem Land wo Arabisch, Bärbärisch und Französisch gesprochen wird mit zwei Österreichern herumreist.



Die Regieanweisungen vom Hauptkammeraman, Producer verstand er zum Glück doch noch manchmal und raste die Sanddünen aufi und obi. Für David galt das Gleiche, auch er wurde gnadenlos über die Sanddünen gehetzt. Anstrengender geht es kaum denn 1 Dünenhöhenmeter entspricht 10 normalen Höhenmetern.

Samstag, 8.1.11

Jan Logemann

Nach drei Tagen Wüste hatten wir genug Sand gegessen und es ging wieder auf die Straße Richtung Todraschlucht. Die Fahrt lief beschwingter ab da Jakob seinen FM-Transmitter auspackte und wir unseren eigenen Radiosender eröffneten, so entgingen wir für die restliche Fahrt dem lokalen Gedudel.

Mit Adleraugen lauerten wir im fahrenden Auto tollen Einradspots auf. Nach ca. Eineinhalbstündiger Fahrt brüllte Lutz „Jessassa, Da ist er“. Weiter 20 Minuten später fanden wir auch eine Straße zu dem am Horizont erspähten Traumspot. Der Spot ist leicht zu beschreiben, oben leuchtend blauen Himmel darunter grau schimmernde Klippen, einer Abfahrt aus golden glänzendem Sand an deren Ende sich ein düsteren Bärbär-Friedhof befand, umrahmt von einer saftig grünen Palmenoase. Als Lutz anfing sich beim 20 cm Drops zu zerbrezelte erkundigten sich David und Jakob bei den Einheimischen nach den Preisen für eine Lokale Bestattung am malerischen Friedhof. Sie wurden jedoch eines besseren belehrt als Lutz langsam immer höher ging und schließlich einen rekordverdächtigen 6m Sprung sicher landete.

Kurz nach hereinbrechender Dämmerung wurden wir von einem zwielichtigen Bärber in seiner Djschelaba in ein dunkle Gasse geführt. Überraschender weise wurden wir nicht ausgeraubt sondern fanden ein Kasbah mit der nettesten Gastwirtin der Reise. Als Jakob als Journalist aufflog entging er nur knapp der Verhaftung durch die lokale Polizei indem er sich mit seinem roten Pullover unter der roten Tischdecke versteckte.

Sonntag, 9.1.2011

Aua mit und ohne Sturz

Lutz wachte mit einem Schleudertrauma auf, darum lag es heute an David für ein paar schöne Scenen zu Modeln. Die Landschaftlich leopardenschöne Tondraschlucht erwies sich für David leider nur als „fast fahrbar“ da er sich alle paar Meter auf den A… und in Kakteen landete, während der übergute Kammeraman im eisigen Gegenhang eine Speicherkarte nach der anderen mit missglückten versuchen voll ballert. Zwischen Palmenhain und unendlichen Felsen fand David obwohl alle wetten gegen ihn standen doch noch eine beim ersten Versuch gestandene Line, sodass Jakob nicht weinen musste.


Nachdem David sich oft genug in der Schlucht zerlegt hatten fuhren wir zurück zum Hotel mit Traumaussicht und erkundeten den angrenzenden Garten. Wir schafften es schnellstens uns alle zu verlieren. Die Gesellschaft der Kinder des Dorfes machte das jedoch weg. Sie liefen uns Kilometer weit nach.
Jakob verbrachten den Abend wegen ein er gefährlichen Krankheit im Bett, währen David und Lutz sich mit der sehr sehr freundlichen Gastgeberin auf deutsch englisch und arabisch unterhielten.
Bis spät in die nach lauschten die zwei den Geschichten über wilden Jungel Drum n Base und warum man den afrikanischen Vibes in die gestresste europäische Gesellschaft bringen muss.
Etwas benebelt vom passiv rauches des Sporttabak vielen die beide ins Bett.

Montag, 10.1.2011

good bye Djane

Mit Küsschen links und rechts verabschiedeten wir uns von der coolsten Herbergsfrau die wir je hatten und vorbei an malerischen Leitplanken-Rails und Wasserrohren ging es nach Agdz.

Jakob und Lutz wollten einen kleinen Abendspaziergang machen. Daraus wurde jedoch eine unfreiwilligen aber gründliche Erkundung aller Steine des Hains in stockfinsterer Nacht.

Dienstag, 11.1.2011

Davids Traumline

Heute soll es mit großen Schritten nach Tafrout gehen, doch David fand den Berg seiner Träume, weshalb er alle überredete die Nacht in seiner Nähe zu verbringen.

Spätnachmittags wurde in eine kleinen Parteiserie bei einer fließend englisch sprechenden Besitzerin Kilo weise Kuchen gekauft. Wir wollten die Leckereien etwas außerhalb der Stadt in der Natur verspeisen. Das stellte sich jedoch als schwierig heraus denn rund um die Stadt war sorgfältig eine Mülldeponie angelegt. So mussten wir unser essen bei diesem, etwas eigenwilligen Panorama, einnehmen.

Mittwoch, 12.01.2011

Zeit ist Geld

Zum Star des Tages gab es aus Sicht des Kameramans ein Okonomisches Desaster. Jakob musste feststellen das Muni fahren sehr wenig Filmmaterial abwirft. Doch es gelang uns in 5 Stunden am Berg einige male David super in seinem Lieblings-Terain zu schießen. Für 30 Sekunden sollte es auf jeden Fall reichen.
Um die am Berg verbrauchte Zeit wieder herein zu holen fuhren wir bis zum Einbruch der Dunkelheit bis wir Tissinth erreichten. Wo wir den Fehler machten den bärtigen David in kurzen Hosen zur Hotelsuche zu schicken was dazu führte das aus uns unerfindlichen Gründen plötzlich alle Zimmer ausgebucht waren. So durfte Jakob noch eine Stunde durch die Nacht fahren. Die gefährliche Nachtfahrt hatte sich gelohnt. Wir kamen in einem Ort mit sehr engagierten Bürgermeister an. Wo die Palmen weihnachtlich beleuchtet werden und der schönsten Brunnen Marokkos der in allen Farben des Regenbogens leuchtete und von einer Berggemsen-Statue gekrönt war.

Von der Gepflegtheit des Ortes lässt sich aber leider nicht auf die Qualität seiner Hotels schließen. Durch Jakobs guten Verhandelns was hauptsächlich aus den Worten „Dacort“ bestand mussten wir die Nacht in einem Zimmer verbringen wo erst die Toilette leckte. Auf unser Bitten bekamen wir ein neues Zimmer in dem die Betten rochen als bestünden sie aus Aschenbechern gefüllt mit 1000 Zigaretten.

Donnerstag, 13.1.11

Weihnachtspalmenhain

Für die Nacht im Aschenbecher wollten wir keine 120 DH bezahlen was harte Verhandlungen nach sich zog. Deren Resultat war das wir nur 10€ bezahlen mussten und den Schlüssel des Zimmers mit nach Hause nehmen durften.
Ein weiteres Highlight der Reise war in erreichbare nähe gerückt, die bunt bemalten Steine in Tafarout wollten wir gegen zwölf erreiche.
Unterwegs fiel uns auf das wir noch keine Einradaction vor Palmen gefilmt hatten und so hielten wir an einem der Palmenhain an, was sich aber als großer Fehler herausstellte. Lutz deformierte sein Einrad schon beim zweiten Sprung unfahrbar, auch David war fleißig und jagte sich etwa 14 armlange Stachen durch den Reifen. Damit war auch sein Rad, da wir keine Pumpe dabei hatten, irreparabel beschädigt.
Einen Pass weiter viel uns ein das das 20“ Einrad noch fahrbereit war und David zeigte den einheimischen Truckerfahern wie man elfenhaft herunter glidet. Dabei holte sich David wie schon die Tage zuvor zum zehnten mal den „Sturz des Tages“.
Nachmittags erkundeten wir zum ersten mal die Bunten Steine und besorgten uns ein Apartment das von der Größe für eine sechsköpfige Familie reichte, um in den nächsten zwei Tagen im Luxus zu schwelgen und selber kochen zu können.

Dies taten wir natürlich sogleich, wir besorgen uns am Lokalen Markt ordentlich Gewürze und Gemüse, warfen alles in einen Teekessel und aßen auf der Dachtrasse unser erstes selbst gekochtes Mahl.

Freitag, 14.1.11

Bunte Felsen

Künstler können inspirieren, Neben unglaublichen natürlichen Felsformationen ist ein Highlight der Tafraoute die von einem Belgischen Künstler bemalten bunten Felsen. Schon am frühen morgen brachten sie David dazu endlich zu zeigen das er nicht nur vom Einrad fallen, sondern auch drauf bleiben kann. Wir konnten einige kreative Lines Filmen. Da das Filmen trotzdem sehr zeitintensiv war verbrachten wir bis auf ein kurze Kaffepause den ganzen Tag in der Nähe der Orange-roten Felsen.


Nach diesen Anstrengendem Tag gönnten wir uns etwas besonders. Das erste mal seit wir Europa verlassen hatten, bestellte Jakob der eine Herz für bedürftige Studentenlebern hatte eine Flasche marokanischen Rotwein. Das war unser ersten Restaurant das derartiges Getränke ausschenkt.

Samstag, 15.1.11

Surfen

Von Steinen hatte wir genug, Lutz wollte endlich das Meer sehen nach dem er sich schon den ganzen Urlaub sehnte.

Wir guckten uns am weg noch eine Schlucht mit einem super dschungeligen Palmenhain an. Gegen Mittag wurde Lutzs Wunsch dann erfüllt. Der Plan von ihm sich in die Fluten zu stürzen wurde aber nicht ausgeführt da Jakob aber einen hübscheren Strand wusste, und direkt zu dem mit Naturfelsbrücken gesäumten Strand gefahren wurde. Dort angekommen sprangen die 3 Reisenden ins Wasser, nach 5 Min waren sie aber auch schon wieder heraus. Ohne Surfbretter war das doch warme Meer doch nicht warm genug.



Nach ein Paar Stunden Sonnenbaden ging es weiter nach Sidi Ifni wo wir in einem echten Surfer Hotel die Betten bezogen und bis spät nachts mit dem ersten besoffenen des Landes, dem Engländer Joseph Brown, Billard spielten.

Sonntag, 16.1.11

zappelnde Dangers

Von 9 bis 18 Uhr lagen wir am Strand herum, filmten wie immer ein bisschen und Jakob erlebte den romantischten Abend des Urlaubs. Er schaffte es einen der schönsten Sonnenutergängen seines Lebens durch das natürliche Felstor des Strandes zu filmen.


Danach war „Danger-Time“ angesagt.
Da Jakob sein Brille verloren hatte und nur mehr seine Sonnenbrille besitzt kam Lutz in das Vergnügen die nächste eineinhalbstündige Etappe bis zum nächsten Hotel bei völliger Dunkelheit zu bewältigen. Dank Copilot David der Lutz vor jedem in schwarzen Klamotte über die Straße laufenden Marokkaner warnte, ist uns nichts von Verlusten bekannt. Kurz vor Restaurant-schluss wurde Tiznit erreicht. Jakob gabelte sofort einen super Guide auf der uns quer durch die Stadt führte und zu einem Essen ohne Tajine verhalf.

Montag, 17.1.11

Fische und Vögel

Morgens guckten wir uns in einem Nationalpark Vögel an, fuhren danach jede menge Auto um Abends beschauliche Stadt Essaouira zu begutachten.




Dienstag, 18.1.11

Saft-Sonnenbrand

Den vorletzten Tag der Reise verbrachten wir in der Hoffnung auf einen Sonnenbrand hauptsächlich am Strand. Unsere vor gebräunte Haut machte uns dies nicht leicht, doch zumindest Jakob konnte einen Roten Schimmer auf seinen Backen erkennen.



Abends erreichte wir Agadir. David zeigte mal wieder das er der Handelkönig ist und besorgte uns das billigste Hotel Marokkos. Das gewonnene Geld wurde beim Saft-wetttrinken sofort wieder versoffen, exotische Kreationen wie Avocado-Dattel, Kaki- Kiwi oder Erdbeer-Banane Jus wurden von uns vernichtet.

Mitwoch, 19.1.11

Der Wink des Königs


Nach kurzem Strandbesuch verpackten wir unsere Einräder im Fisch. Der König von Marokko war von unserer Abreise nicht so begeistert. Er riegelte die Straße vor unserer Nase ab und blickte im vorbeifahren böse aus dem Fenster. Glücklich gelang uns die Flucht zum Flughafen.
Mit dem verlassen des Marokkanischen Hoheitsgebiets gab es nach langen dursten ein wohlverdientes kaltes zollfreise Bier, sodas der Rückkehr nach Europa nichts mehr im Weg steht.

Mehr…?

Alles gleich noch mal von vorne!

Oder aber,

von unseren anderen Reisen gibt es auch geschichtliche Aufzeichungen:

  • Ride the Lobster durch Nova Scotia
  • Der Kiwi in Neuseeland

Vielen dank fürs Lesen

Lutz, David und Co.

2 thoughts on “Reisetagebuch Marokko 10/11

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